Bongos stammen aus Kuba und werden in populären Musikstilen, wie beispielsweise dem Salsa, gerne eingesetzt.
Bongos gehören zu den Percussions, also zu den Schlag- und Effektinstrumenten.
Sie können zur rhythmischen Begleitung eingesetzt werden oder auch als Soloinstrument die passenden Rhythmen erzeugen.
Inhaltsverzeichnis
- Wie sind Bongos aufgebaut?
- Wie werden Bongos gespielt?
- Wo werden Bongos eingesetzt und wie wird der Bongospieler bezeichnet?
- Welche Bauformen werden bei Bongos unterschieden?
- Welche Marken bzw. Modelle sind bekannt?
- Worauf sollte bei einem Bongo-Vergleich geachtet werden?
- Sind Bongos auch für Kinder geeignet?
Wie sind Bongos aufgebaut?
Wenn du wissen möchtest, wie Bongos aufgebaut sind, können wir dir das ganz einfach durch folgende Stichpunkte verdeutlichen:
- Bongos besitzen 2 Trommeln
- Sie können mit Drumsticks oder den Händen gespielt werden
Der Korpus einer Trommel des Bongos wird auch als „Kessel“ bezeichnet. Als Kesselmaterial kann, neben Holz und ABS-Kunststoff auch Fiberglas zum Einsatz kommen. Die Trommeln unterscheiden sich in der Größe voneinander. Die große Trommel wird hembra (spanisch für Weibchen) genannt und die kleine Trommel wird als macho (spanisch für Männchen) bezeichnet.
Des Weiteren sind die zwei Trommeln über einen Holzklotz miteinander verbunden. Die Trommeln selbst werden als Röhrentrommeln bezeichnet. Sie laufen nach unten hin verjüngt zu und sind aus Holz gefertigt. Der Holzkorpus jeder Trommel wird mit „Fell“ bespannt.
Ziegenfell oder Büffelfell wird häufig als Naturfell-Bespannung genutzt. Zudem werden Bongos mit Kunststoffbespannung und Kunststoffkorpus angeboten.
Der Vorteil von Modellen, die komplett aus Kunststoff gefertigt sind, ist die Witterungsbeständigkeit. Mit Kunststoffbongos kann ein Musiker ohne Probleme über einen längeren Zeitraum im Freien spielen.
Wie werden Bongos gespielt?
Wenn du bereits einen Test oder einen Vergleich über Bongos gelesen hast, dann wirst du feststellen, dass auf die Spielweise nur kurz eingegangen wird. Mehr, als das man Bongos mit den Händen oder Schlagzeug-Sticks spielen kann, steht häufig nicht in einem Vergleich. Wir möchten nachfolgend darauf eingehen, wie die Bongos bespielt werden können.
Die Bongos besitzen als Felle bezeichnete Membrane. Die Membrane sind zur Klangerzeugung gedacht. Um einen Klang zu generieren, müssen die Felle angeschlagen werden. Du hast die Möglichkeit, die Bongos mit beiden Händen zu bespielen. Entweder kannst du jeweils die ganze Hand nehmen, um das Fell zu bespielen oder du nimmst die Finger.
Des Weiteren kannst du die flache Hand nehmen und über die Kante schlagen, oder direkt aufs Fell schlagen. Du kannst zudem eine Hand zum dämpfen des Klangs nutzen, während du mit der anderen Hand spielst. Ein einzelner Schlag mit der Hand ist zur sofortigen Dämpfung geeignet. Zumindest, wenn du die Hand nach dem Schlag direkt auf dem Fell lässt.
Die Bongos sind Schlag- und Effektinstrumente, die in der Tonhöhe variiert werden können. Die Variation der Tonhöhe erreichst du mit der flachen Hand auf dem Fell. Wenn du nicht die Hände zum Spielen einsetzen möchtest, dann kannst du auch Schlagzeug-Sticks nutzen.
Wo werden Bongos eingesetzt und wie wird der Bongospieler bezeichnet?
Bongos werden im Son Cubano, einem kubanischen Musikstil eingesetzt. Der Son Cubano ist ein Musikstil, der unterschiedliche Stilanteile besitzt. Im Mambo-Teil kommt eine Kuhglocke zum Bongo-Spiel hinzu. Die Kuhglocke heißt auf spanisch cencerro. Der Spieler, der sowohl Kuhglocke greift als auch Bongo spielt, wird als bongocero bezeichnet.
Des Weiteren werden Bongos auch in der Musikrichtung Salsa genutzt und sind bei den kubanischen Tänzen vertreten. Der Basisrhythmus der Bongos wird als Hammer („Martillo“) bezeichnet. Rhythmus sowie Stimmlage der Bongos sind sehr hoch, weshalb die Bongos durchringend klingen. Der durchdringende Klang wird für solistische Stimmen genutzt.
Bongos zählen zu den lateinamerikanischen Handtrommeln und gehören zu den klanghöchsten Fellinstrumenten dieser Kategorie. Sie können Töne von a bis e‘ oder g bis d‘ erzeugen (siehe Stimmbereich). Zusammen mit den Congas sind die Bongos in Kuba weit verbreitet. Die Stimmbarkeit von Bongos liegt im Bereich Quinte. Das kleinere Bongo ist von a bis e´stimmbar, das größere Bongo kann von g bis d´gestimmt werden. Das bedeutet, dass sie zueinander in Quinte, Quarte oder kleiner Sexte gestimmt werden können.
Welche Bauformen werden bei Bongos unterschieden?
Bongos können anhand ihrer Materialien voneinander unterschieden werden. So ist eine grobe Einteilung in Holz-Bongos, Kunststoff-Bongos und Fiberglas-Bongos möglich.
Innerhalb der Kategorien können sich die Bongos beispielsweise durch Fellmaterial und Herstellungsweise unterscheiden. Jede Kategorie hat aber den Aufbau der Bongos gemeinsam. Bongos besitzen die Trommeln immer paarweise und die Trommeln sind immer fest miteinander verbunden.
Holz-Bongos
Holz-Bongos gehören zu den konventionellen Instrumenten, die in der Fassbauweise gefertigt werden. Bei der Fassbauweise werden Holzdauben miteinander verleimt. Die Fassbauweise ist vom Weinfass bekannt. Neben der Fassbauweise gibt es noch die Fertigungsmethode des Schlagzeugbaus. Dünne Lagen eines Holzsfurniers werden bei der Schlagzeugbau-Methode zu einem Zylinder verleimt.
Die Röhrentrommeln sind mit einem Fell bzw. einer Haut bespannt. Als Fell kommt beispielsweise Ziegenfell, Büffelfell oder Synthetikfell infrage. Je nach Hersteller und Modell kann das Fell auch nur als Naturhaut bezeichnet sein. Die Verbindung beider Trommeln können unterschiedlicher Natur sein.
Klassisch und am meisten geläufig ist die Verbindung der Trommeln über einen Holzblock (verleimt oder verschraubt). Moderne Bongos können aber auch über Kunststoff-Verbindungen, Metall-Verbindungen oder einer Kombination aus beiden Verfügen. Der Bongo-Hersteller Meinl. K verwendet beispielsweise für die „Free Ride“ Bongos Kunststoff bzw. Metall zur Verbindung der Trommeln. Ein Beispiel für Holz-Bongos sind die Pearl Elite 7 & 9 Natural Percussion Bongos.
Kunststoff-Bongos
Kunststoff-Bongos können aus widerstandsfähigem ABS-Kunststoff hergestellt werden. Das Fell kann aus Synthetik bestehen oder Naturfell sein. Der Vorteil der Kunststoff-Bongos ist, dass diese im Freien eingesetzt werden können und witterungsbeständig sind.
Ein Beispiel für Kunststoff-Bongos ist die Meinl Percussion HB50BK aus ABS-Kunststoff mit Büffelfellbespannung. Wer eine Synthetikspannung bevorzugt, der kann ein passendes Synthetikfell dazukaufen und selbst aufspannen.
Fiberglas-Bongos
Fiberglas ist glasfaserverstärkter Kunststoff und gehört zu den Faserverbundstoffen. Faserverbundstoffe sind sehr stabil und werden bei höherwertigen Bongos eingesetzt. Bei Fiberglas-Bongos besteht beispielsweise der jeweilige Kessel aus dem Faserverbundstoff. Zur Bespannung wird beispielsweise Naturhaut eingesetzt.
Ein Beispiel für Fiberglas-Bongos ist die Elite Fiberglas Variante PBF-300 in Schwarz von Pearl.
Welche Marken bzw. Modelle sind bekannt?
Bekannte Marken im Bongo-Bereich sind Meinl, Sonor, LP, Tycoon, Pearl, Remo oder Gema. Die genannten Marken sind lediglich Beispiele. Es gibt noch weitere gute Bongo-Marken. Bongos können in der Regel mit Felldurchmessern von 15 bis 23 cm erworben werden. Die Zargenhöhen liegen meistens bei 14 bis 17 cm.
Die Preise eines Bongos können zwischen 100 und 500 Euro liegen. Bongos unter 90 Euro sollten einem Test unterzogen und mit Vorsicht betrachtet werden. Bei besonders günstigen Preisen kann eventuell schlechtes Material verarbeitet sein.
Schlechtes Material kann beispielsweise ungeeigneter Kunststoff sein, der nicht hart genug ist. Die Kessel sollten, wenn schon Kunststoffmodelle genutzt werden, aus ABS-Kunststoff oder Fiberglas produziert worden sein.
- Beispiel für ein Anfängerinstrument: Gewa Club Salsa Bongo mit Naturfell
- Beispiel für ein Holz-Modell mit Naturfell: Meinl Freeride mit Büffelfell-Bespannung (aus Gummibaum gefertigt)
- Beispiel für ein Kinder-Modell: Remo Kids Bongo (kindgerechtes Design)
Worauf sollte bei einem Bongo-Vergleich geachtet werden?
Wenn du ein Bongo kaufen möchtest, dann ist die Frage, aus welchem Material der Kunststoff sein soll? Wir gehen nachfolgend noch näher auf Material, Spielbarkeit und Klangunterschiede ein.
Soll es Holz, Kunststoff oder Fiberglas sein?
Welches Material der Kessel haben soll hängt beispielsweise von dem Verwendungszweck ab. Kunststoff-Bongos sind für den Außeneinsatz gut geeignet. Fiberglas-Bongos mit Synthetikfell sind für Liveauftritte geeignet und Holz-Bongos mit Naturfell werden für Studioaufnahmen genommen.
Des Weiteren können unterschiedliche Materialien auch Klangunterschiede verursachen. Die Unterschiede sind nur minimal, aber ein Holzbongo kann einen wärmeren Sound erzeugen als ein Fiberglas-Bongo. Dafür werden die Klänge eines Kunststoffs- bzw. Fiberglas-Bongos als „knackig“ beschrieben.
- Vorteile des Holz-Bongos: Das Holzbongo spielt warme Töne und besitzt eine warme Optik. Der klassischer Stil des Bongos wird unterstrichen. Zusammen mit Naturfellen ist das Holz-Bongo für das Spielen in Innenräumen und für Studioaufnahmen geeignet.
- Vorteile eines ABS-Kunststoff-Bongos: Bongos, die komplett aus ABS-Kunststoff gefertigt sind und Synthetikfelle besitzen, sind sehr langlebig und vor allem witterungsbeständig. Die Kunststoff-Bongos eignen sich hervorragend zum Spielen in der freien Natur bzw. im Außenbereich.
- Vorteile eines Fiberglas-Bongos: Fiberglas-Bongos sind sehr robust und langlebig. Fiberglas wird zur Produktion höherwertiger Bongos genutzt und kann sowohl mit Naturfell als auch mit Synthetikfell bespannt sein. Wer ein Fiberglas-Bongo sucht, dass für viele Live-Auftritte geeignet ist, der sollte eine Variante mit Synthetikfell wählen.
Das Holz-Bongo reicht für das Trommeln zuhause. Beim Kauf sollte auf fest verbundene Kessel geachtet werden. Wackeln die Kessel, dann leidet das Bongo-Spiel. Gut gebaute Kessel sind schwerer als minderwertige Varianten. Des Weiteren haben hochwertige Bongos auch hochwertige Felle (Naturfell, Synthetikfell) verarbeitet.
Welches Fell ist das Richtige für das Bongo?
Natur- oder Synthetikfell? Beide Materialien haben Vor- und Nachteile. Viele Bongos, auch Varianten mit Fiberglass-Kessel, werden mit Naturfell (Tierhäuten) angeboten.
Naturfell
Naturfell bietet einen farbigeren, wärmeren Klang als Synthetikfell. Wenn du ein Bongo mit Naturfell möchtest, dann achte darauf, dass das Fell gleichmäßig verarbeitet ist und nicht rau ist. Raues Fell kann beim Spielen unangenehm werden. Ungleichmäßiges Fell (unterschiedliche Stärken) kann zu unbeständigem Sound führen.
Naturfell ist anfällig für Feuchtigkeit und Hitze. Des Weiteren ist es pflegebedürftig und kann bei häufigen Auftritten reißen. Naturfelle werden in Innenräumen wegen ihres Sounds bevorzugt. Auch bei Studioaufnahmen wird, wegen des warmen Sounds, auf Naturfell gesetzt.
Synthetikfell
Synthetikfelle sind witterungsresistenter und robuster als Naturfelle. Sie sind Schweiß und Wasser gegenüber resistenter als Naturfelle und sind daher für häufiges Spielen gedacht. Bongos mit Synthetikfellen sind besonders für Livemusiker interessant. Die Felle können exakt verarbeitet und konsistent produziert werden. Der Livemusiker erhält ein solides Klangbild.
Ein weiterer Vorteil von Synthetikfellen ist ihre präzise Stimmbarkeit. Produziert werden Synthetikfelle in zwei Schichten. Die obere Schicht besteht aus einem Naturfellimmitat, das dekorativ wirken soll. Die für den Klang verantwortliche Schicht ist die untere Schicht. Synthetikfelle können allerdings ungewollte Obertöne erzeugen, weswegen sie in der Regel nicht für Studioaufnahmen genutzt werden.
Die Hardware ist ebenfalls wichtig für den Spielspaß
Spannböcke sind für Bongo-Spieler ein wichtiges Thema. Die Spannböcke werden zum Stimmen des Bongos genutzt. Sind diese nur schwer zu bedienen, kann das Stimmen auf Dauer keinen Spaß machen. Des Weiteren sollten die Spannreifen massiv sein und eine Gussqualität mitbringen.
Sind die Spannreifen nicht qualitativ, können sie sich verziehen und neue Felle können im schlimmsten Fall nicht mehr aufgezogen werden. Die Spannreifen sollten zudem abgerundet sein, um die Verletzungsgefahr zu reduzieren. Wenn du ein Bongo kaufen möchtest, dann solltest du auch auf sicher verbundene Kessel achten.
Die Verbindungsstelle der Bongos darf nicht wackeln, da ansonsten das Instrument nicht richtig gespielt werden kann.
Sind Bongos auch für Kinder geeignet?
Bongos werden zur musikalischen Früherziehung eingesetzt und ermöglichen es Kindern ab 6 Jahren, rhythmische Klänge und Bewegungen zu erlernen. Die ersten Lernerfolgen werden in der Regel schnell erzielt und das Kind kann zu weiteren, komplexeren Spieltechniken motiviert werden.
Der Spaß am Bongospielen steht bei Kindern im Vordergrund. Das Kind kann beispielsweise selbst ausgedachte Rhythmen und Handbewegungen nutzen, um das Musikinstrument kennenzulernen.